Meine Klavierschüler/-innen suchen sich aus den Musikstücken, die ich ihnen anbiete, diejenigen aus, die ihnen gefallen, oder bringen eigene Wünsche und Ideen mit.
Sie lernen, die selbstgewählte Musik bewusst zu hören und mit Hilfe einer feinfühligen Anschlagstechnik zu gestalten. Die Art und Weise des Tastenanschlags befähigt sie, das Klavier in verschiedenen Nuancen zum Klingen zu bringen und so zu musizieren im eigentlichen Sinne. „Nebenbei“ ergibt sich aus dieser Spieltechnik die Selbstverständlichkeit, auch technisch anspruchsvollere Passagen mit einer angenehmen Lockerheit der Arme und Hände spielen zu können.
Durch das Kennenlernen harmonischer Zusammenhänge können die Schüler/-innen sowohl reproduzierte Musik besser verstehen als auch die eigene musikalische Kreativität entfalten.
Einmal im Jahr findet ein internes Konzert statt – die Teilnahme ist freiwillig. Gerne können sich Eltern, Geschwister oder Freunde an den Konzerten beteiligen.
Der Klavierunterricht, den ich selbst als Kind zunächst erhielt, bestand aus rein reproduktivem Abspielen von Noten. Ich durfte nicht selbst kreativ werden, nichts ausprobieren, und lernte nicht, mir selbst zuzuhören, die Musik als solche wahrzunehmen und zu gestalten. Zudem stellten sich schließlich Schmerzen in Händen und Armen ein, da mir auch bei technisch schwierigeren Stellen nicht die Zuhilfenahme einer erleichternden Spieltechnik vermittelt wurde. Die Freude, die ich ursprünglich am Klavierklang gehabt und deretwegen ich mir ein Klavier gewünscht hatte, erlosch immer mehr; ich beendete den Unterricht.
Nach einem Lehrerwechsel durfte ich dann erfahren, wie wunderbar es sein kann, die Musik wirklich kennenzulernen, hinzuhören und sie zu gestalten. Das erworbene Wissen über den Zusammenhang von Spieltechnik und Klang eröffnete mir einen vollkommen neuen Zugang zur Musik und zum Klavierspiel.
Diese unterschiedlichen Erfahrungen prägten mich so sehr, dass ich den Wunsch entwickelte, die positive Erfahrung weiterzugeben.
Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen.